Lotte und das Eigenreich

Da steht ein Mann mit seinem Weib,
um sich ein Eigenreich zu schaffen.
Auf einem Stückchen Niemandsland
wollen sie sich niederlassen.

Da wir hier in Deutschland sind,
und nicht bei den Hottentotten
nenne ich die Hauptakteure
kurz und bündig Ernst und Lotte.

Der Mann, gestiefelt und gespornt,
sein Schwert hat er dabei,
weil so ein Ritt ins Niemandsland
vielleicht gefährlich sei.

Das Weib im leichten Sommerkleid,
sie hält das Pferd am Zaume,
hat weiter nichts im Beutelchen
als Freud´ und gute Laune
nebst Kamm und Zauberspiegel.
Drauf achtet sie penibel,
nie ´ohne´ aus dem Haus zu gehen.
Warum? Das werden wir gleich sehn.

Mehr braucht sie nicht bei dem Projekt,
sie weiß nämlich, was in ihr steckt.  
Ihr Mann beglückt sie jeden Morgen
mit einer neuen Skizze.
Die malt sie dann tagsüber aus,
so sind sich beide nütze.

Beruflich ist sie Schöpferin,
die beste wohl von allen.
Das heißt, sie füllt die Skizzen aus,
mit Freud´ und Wohlgefallen..
Das Endergebnis ist perfekt.
Was in den beiden doch so steckt!“
Der Laden brummt, die Sonne lacht,
die Lotte hat sich hübsch gemacht.
So ging es viele tausend Jahr,
bis ihr das plötzlich über war.


Denn eines Tages hatt´ sie satt,
sich in Skizzen zu begraben,
weil´s immerzu dasselbe war,
ihr Werk aus Form und Farben.
Wem sollte das noch nützen?
Da sagte sie zu ihrem Ernst:
„Ich will was Kleines von dir haben.
und du sollst es beschützen.“

„Du willst ein kleines Eigenheim?
Ja Lotte, da bin ich dafür.
Wir suchen einen Platz uns aus
und bald stehen wir vor eigner Tür.
Doch Lotte, schau, in unseren Kreisen,
da muss es ´Eigenreich´ schon heißen.“

Erst war die Lotte überrascht.
Da hat er was falsch aufgefasst.
Doch dann war Lotte sehr zufrieden,
denn alles, was sie wünschen könnte
beim neuen Projekt Eigenreich
liest Ernst ihr von den Augen ab,
bevor sie es noch selber weiß.

Da wird er ihren Wunsch schon lesen,
sonst wär´s doch nicht ihr Ernst gewesen.
So sind die beiden eng zusamm´
ein paradiesisches Gespann.

*

Nun reiten sie so über Land,
den schönsten Platz zu finden.
Da ruft sie: „Ernstl, schau doch mal!
Da ist ein See, dort hinten!“

Also – auf den Weg gemacht.
Ist doch viel weiter als gedacht.
Denn dem Pferchen – mehr und mehr
werden schon die Beine schwer.
Sinken ihm die Hufe ein?
Scheint recht sumpfig hier zu sein.

Pferchen, brrrr – wir steigen ab,
befreien dich von unsrer Last,
denn langsam wird es hier zu nass.
Wir nehmen dir dein Zaumzeug ab
und nun weide hier im Gras.

Warte bis wir wiederkommen,
haben schnell ein Bad genommen
und dann sind wieder da.

Nein, wir wollen nicht riskieren,
dich, lieb´s Rösslein, zu verlieren.

*

Hier ist´s wirklich wunderschön,
Erlen hier und Weiden stehen,
da und dort ein Sonnentau
und Libellen glänzend blau.

Und da vorn das Wasser, schau!
Da ist gar ein Streifen Sand,
also gibt’s hier festes Land.


Eine Stille überall,
nicht einmal die Vögel singen.
Dieser graue Vogel da
wird sie wohl zur Ruhe zwingen.
Der mit seinem kikikek
jagt die andern alle weg.
Ein Merlin ist´s, den man hier hört,
der sich von Lerch´ und Taube nährt.

Rasch zum Ufer, Sachen runter
und gebadet frisch und munter.

*

Lotte ist ein Stück voraus,
hat schon die Sandalen aus,
während Ernst sich ganz verzagt
noch mit seinen Stiefeln plagt.

Ernst gibt sich die größte Mühe,
legt dann noch sein Schwert zur Seite,
als ihn Lottes Ruf erreicht:
„Ich bade NICHT in dieser Brühe!“

Ja, der See ist nicht sehr rein,
das muss am Ufer auch nicht sein.
Da ist nur Treibgut wegzuräumen,
da muss Lotte nicht gleich schäumen.

„Komm mein Schatz, ich trag dich rein,
draußen wird es klarer sein.“
Doch die Lotte denkt nicht dran,
mitzugehen mit ihrem Mann.

Schließlich stürzt er sich allein
in den tiefen See hinein,
kommt nach kurzer Zeit zurück,
vollgepappt mit Schlamm und Schlick.
Lotte sieht ihn und erschrickt,
wie er durch das Schilf raus watet,
als hätt er im Schlamm gebadet,
dacht im Augenblick sogar,
dass Ernst jetzt der Teufel war.  

Doch da spricht er froh und munter:
„Lotte komme mal mit herunter.

Denn ich habe jetzt entdeckt,
warum der See sich so verdreckt.
Denn da wohnt ein Biest da unten,
ein ganz ekelhaftes Vieh,
das ohne Ende Schlamm rausspuckt,
sowas Schlimmes sah ich nie.

Wir müssen dem den Garaus machen,
ehe wir´s Eigenreich errichten,
denn der See muss sauber sein
und der Grund ist abzudichten.
Töten wir´s auf alle Fälle,
eh ich den Zement bestelle.“

Oh, da könnt ihr Lotte sehen:

„Nie würd´ ich da runter gehen!“

„Lotte, komm! Das ist es wert.
Du nimmst den Spiegel, ich das Schwert.
Drehen wir dem Biest den Hahn jetzt zu,
ist für alle Zeiten Ruh.
Erst lähmst du ihn, das kannst du doch.
Dann komm ich mit dem Schwert und  krrr…och ….

Lotte komm, du weißt es doch.
Wollen wir wirken große Sachen,
müssen wir´s gemeinsam machen.
Lottchen, hab zu mir Vertrauen,
konntest immer auf mich bauen.

Aber sieh, ich brauch den Spiegel,
um das graue Biest zu lähmen,
wenn beim Anblick meines Schwertes
ihm gewisse Ängste kämen.
Nein, er darf mir nicht entfliehen,
ich muss ihm paar drüberziehen.“

„Ernst, ich habe Nein gesagt.
Selbst schuld, wer sich da runter wagt.
Doch ich lass mir von dem Grauen
nicht noch die Frisur versauen.
Kannst ja meinen Spiegel haben, 
aber höchstens zehn Minuten.“

„Oh, dann muss ich mich ja sputen!
Runter fällt das Zeug alleine –
aber zwischen Schlick und Algen
muss ich´s wieder hoch badalchen.  

Komm mit mir, den Spiegel tragen!
Was ist, wenn das kleine Ding
aus Versehen im Schlamm versinkt?
Denn es ist nicht gut zu fechten
mit dem Spiegel in der Linken
und dem Schwert in meiner Rechten.“

 
„Häng doch meine Tasche um,
da ist auch der Spiegel drin.“

„Ja, die Tasche um den Hals,
das macht Sinn.
Und wie lange muss ich graben,
will ich deinen Spiegel haben?

„Ach da ist bloß noch der Kamm,
denn die zwei gehören zusammen.“


Schon hängt Ernst den Beutel um,
packt sein Schwert mit beiden Händen:

„Und wenn ich den Kamm erwisch´?“

„Dann umarmt und knutscht er dich.“

Doch der Ernst vernimmt´s nicht mehr,
ist schon in der Brüh´  verschwunden.

*

Unterdes vergehen Stunden.
Lotte wartet und sie weint,
bis der Mond am Himmel scheint.
Und sie klagt die ganze Nacht:
Was hab ich bloß falsch gemacht?  

Oh, mein Ernst! Ich glaub es nicht!
Der hat meinen Kamm erwischt.
Der Griff fühlt sich ganz  ähnlich an.
Nun knutscht ihn der Schlammvulkan.

Hoffentlich vergisst Ernst nicht,
dass er doch unsterblich ist.
Bis sie sich mal wiedersehen,
könnte eine Zeit vergehen.

Jetzt muss sie alles selbst verwalten
das alte Haus in Ordnung halten.
Der Traum vom Eigenreich – ausgeträumt.

Und – oh Gott, sie erschrak fürchterlich –
sie hat ihre Morgenskizze versäumt. 

Die Panik fuhr ihr durch Mark und Bein.
Von nun an wird sie ohne Skizzierer sein.
Da fiel sie nochmal auf ihr Angesicht
und weinte und weinte so bitterlich.

Ein blechern Gekreische weckte sie,
ganz in der Nähe,
der Merlin war´s wieder
mit seinem Gekrähe,
mit seinem abscheulichen kikikiki
Und was macht das Vieh?
Er macht sich an Ernsts Stiefeln zu schaffen,
will grad einen zwischen die Krallen raffen.

Da hättet ihr Lotte mal sehen sollen:
gefährliches weibliches Donnergrollen.
Sie beschloss ihrer Trauer
ein Schnippchen zu schlagen
und Ernsts große Stiefel selber zu tragen.

2 Gedanken zu “Lotte und das Eigenreich

  1. …hm. Als unzeifelhaft denselben, bekannten Gründen eines gewissen, von mir sehr geschätzten Weltenwandlers, „Anut Pi“, welcher itzt neben dem deutschen Kaiser, längst alles zu sein erlaucht ist, tu´ ich hier – höchstselbst als wirklich wahrlich GRÖßTER PERRY RODAN FAN – nun ebenso gern´, und ebenso; und wie ein schönstes Vöglein zwitschernd, mal die folgend, eign´ Dichtkunst kund: „(…) hier ist ein Mensch, der kommt zu Dir – kennst Du seinen Namen?(…); seinen Namen kennst Du nicht! (…)“. Das ist ihm gut bekannt… nur zu wissen, irgnorieren; reicht hier nicht – schön und rein wie nur ich es bin; zwitschernd, pfeiffend, schreiend, und auch alles ich gar tu´ – Pfui, Nein! Wes Wissen will auch er beileibe nicht – meinem voller Kenntnis so wahrhaftig leugnenden, armen, Kinde (meiner Schöpfung!), ich ihm darob nie und gar nimmer verzeihen tu´! „. Hier insofern ganz getreulich dieser Buchstaben, will ich Anut Pi im besten Sinne aufgetragen haben: Dies ward einst von MIR einem eher mittelmäßig (kaum) talentierten Künstler, Herrn Peter Alexander – ins Sprachzentrum gelegt – weil ich Mitleid hatte! Denn als echter Deutscher (Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation), ist jeder Östereicher, tatsächlich Deutsch! Bis heute. Und damals holte ein gewisser Östereicher, Herr Hitler, „Deutschland“, Heim. Nicht umgekehrt. Alles kam somit nach Habsburg/Östereich – wie peinlich! Jeder in allen belangen glaubhaft gemachte Deutsche (Staatsangehörigkeitsausweis; Einbürgerungsurkunde), wird insofern alsbald auch Dichtkunst beweisen müssen: 1. Warum haben nur die Preußischen Staaten jemals Reperation/en gezahlt, und nicht Östereich? 2. Warum kann „Deutschland“ MIR den Artikel 10, der rev. Verfassung Preußens, „Der bürgerliche Tod und die Strafe der Vermögenseinziehung finden nicht statt.“, von 1850, bis heute nicht verzeihen?! Bis er insofern – Anut PI – sich erklärt hat, ja, er seinen Verrat offen eingesteht; gehe ich (Mensch u. Schöpfer aller Welten!), und somit Herr von allem was ist, (leider) davon aus: Anut Pi ist ein Vorteilsnehmer am Völkermord am Preußischen Volk! Das ist aber jetzt nur juristische Dichtkunst… wer´s imstande ist zu versthen` – dem wird´s zwar weniger schillernd-schönschreiberisch gehn´ — jedoch behält er/sie/es das schändlich` Leben – kein Kopf wird sodann geschnitten – eben!!?

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